Sonja

Als der Supermond (gebildeter klingend, perigeanischer Mond) sich zuerst zeigte, schien er fast eine schwache Sichel zu sein, doch die duennere Wolkenschicht daneben war ungewoehnlich hell und bunt. Das kam von den dicken Wolken die nicht gleichmaessig duenner wurden sondern nur irgendwie Loecher bildeten. Es schaute huebsch aus, auch wenn meist gar kein Mond zu sehen war.

Wenn der Mond sich mal ein wenig zeigte und die Geduld belohnte war es immer nur fuer wenige Sekunden. Es war morgends um eins herum, Karl schon lange im Bett und ich stellte fest, das ich im eigenen Garten zwischen den hohen Bloecken und Blauregengestruepp vor dem Himmel keine guten Chancen hatte. Also ging ich zum grossen Kinderspielplatz im Viertel hinueber.

Dort war gar kein Schutz vor dem kalten Wind aber die Loecher in der Wolkendecke waren gerade etwas groesser und haeufiger.
Der Mond sah nicht ganz so riesig aus wie angekuendigt, wohl weil er weit vom Horizont war, wenn er mal ganz raus schaute.

Und dann war das Spektakel schon wieder vorbei... ich zitterte natuerlich bald ganz jaemmerlich und musste mich zurueckziehen, aber die Bilder waren es doch wert, oder?