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Man muss dazu garnicht so tief in die Berge hinein, auch auf der Nordseite. Manche Kleinstaette an wichtigen Knotenpunkten aus dem Mittelalter sind zum bedeutungslosen Dorf geschrumpft oder haben sich verlagert. Wo mein Mann herstammt, Altenstadt, zum Beispiel hat mehrere ziemlich grosse alte romanische Kirchen besessen. Die in seinem richtigen Heimatdorf, damals nicht wirkich ein Ortsteil und mehr ein zur Burg gehoerender Weiler hat leider nur noch einen im Kerm romanischen Fundamentansatz und Turmteile und ist grossteils neugotisch, eine andere, die einst den Templern gehoerte, ist seit der Saekularisation ein ziemlich normales Bauernhaus mit merkwuerdig steiler Dachneigung. Die dritte und groesste aber war immer die Dorfkirche und die lies der gnadige Koenig Ludwig II von seinem Architekten renovieren und noch romanischer machen, so hat er auch ein wenig davon versaubeutelt wie das damals so der Brauch war, und die naechste grosse Renovation im Wirtschaftswunder war auch kein Volltreffer weil die schicke Fussbodenheizung der Substanz geschadet hat, dennoch ist sehr viel altes da und jetzt wieder frisch renoviert und gesichert. Die best erhaltentste mediterrane romanische Basilika jenseits der Alpen, fuer jene die die Via Claudia hinabfahren der erste Vorgeschmack Italiens.
Und hier im Norden vom Bodensee gibt es auch einige romanische Kleinode, und nicht nur die auf der Reichenau! Normalerweise vergessened Kirchen von Filialdoerfern die heute den grossteil des Jahres von aussen unspektakular und abgesperrt dastehen oder teilweise inzwischen in die Vorstadt eingebaute Kapellen sind, die kein Tourist je findet.