![]() Hauslabjoch (3270m), Blick über den Sattel zwischen Similaun und Finailspitze
Auf diesem Bild erkennt man die beträchtliche Entfernung zwischen Niederjoch (ganz links) und der Fundstelle (ganz rechts). Wenn ein prähistorischer Mensch (d.h. einer, der hier oben garantiert nicht einem Freizeitvergnügen nachging, sondern dessen Interessen zweifelsfrei beim Übergang, also unmittelbar am Niederjoch, lagen) diesen ausgedehnten und damals komplett vergletscherten Kamm der Länge nach überquert hatte, bis es nämlich rechts nicht mehr weiter ging (jedenfalls nicht mit seinen Schuhen), so kann das nur bedeuten, er ist von seinen Verfolgern bis hierher gejagt worden. Ins Schnalstal hinunter konnte er jetzt nicht mehr, dort fällt es fast senkrecht ab. Ins Venter Tal konnte er auch nicht, dort lag der grosse und gefährliche Gletscher. Ötzi sass hier in der Falle und bekam den Schuss in den Rücken. Oft wurde ja übrigens darüber spekuliert, warum er nur so wenige Pfeile (nämlich zwei) und noch dazu mehrere unfertige dabei hatte. Dabei ist zumindest eine mögliche Antwort sehr einfach: er hat sie verschossen. Dass man unfertige im Köcher hatte, wird damals üblich gewesen sein. Man wird jeweils über mehrere Tage abends am Feuer daran gearbeitet haben. |
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7 comments so far...
Zwar gibt es vom uebergang zur Hochkultur in vielen Voelkern Sagen und Geschichten wo ein Bursche besserer Herkumft als Hirte seines Vaters arbeitet, aber ein aelterer Mann mit einer athritischen Erkrankung und dazu einem super Statussymbol das sowohl rituelle als auch simple baunbearbeitende Benutzung erlaubt, warum wuede der sich wohl irgendwo auf eine Hochalm setzen und mit einem anderen dort im Huettenkoller Streit anfangen?
Seine Ernaehrung und Ausrustung spricht dafuer das er unterwegs war und noch vor kurzem im Tal war und nicht aus einem Unterschlupf in der naehe kam. Der hatte zu viel Gepaeck, und dann auch die Axt und all die Verschleisserscheinungen. Er haette eigentlich vor einem Haus im Tal sitzen sollen, umhegt von Heiler, Schwiegertocher und Enkelchen und jungen Maennern weisen Rat geben. Aber irgendwas hat einen fuer seine Zeit ziemlich alten Menschen der wohl zur Elite gehoerte dazu veranlasst Fersengeld zu geben.
Eine Idee ist es, das nicht nur die Verfolger zu mehreren waren, das er einem juengeren und staereren Mann gesagt hat ohne ihn weiter zu gehen und eventuelle Schutzbefohlene zu leiten, und dann absichtlich eine Spur in die Irre gelegt hat um dem Gegner aufzulauern und ihn wenn moglich in den Tod mitzunehmen, auf alle Faelle aber kostbare Zeit fuer seine Partei zu schinden, aber auch dann waere es komisch, das die Axt dabei nicht als Erbe zum Abschied weitergegeben oder ungeniert als Trophae und Beweiss mitgenommen wurde. Trotzdem wuerde das den wesentlich besseren Urzeitroman machen... LOL
Und gleich danach gibt es "Leichensache Hauslabjoch" von Arte. Den kenn ich aber schon sehr gut, danke! War eigentlich der Grund warum ich den Latscher Menhir aus der Bichelkirche sehen wollte, wegen dem Mensch der behaupet der Oetzi wurde rituell auf der Grenze geopfert und das alles waere auf dem Stein genau dargestellt. Und das gaebe auch einen sehr guten Urzeitroman...
Die Sache mit dem Menhir, wo dargestellt ist, wie einer den anderen in den Rücken schiesst, und insbesondere die Konstruktion eines Zusammenhangs find ich bisschen arg weit hergeholt. Solcherart Ritzzeichnungen (vergl. auch hier) lassen oft vielerlei Interpretation zu. Insbesondere können ja auch zwischen der Entstehungszeit der einzelnen Figuren Jahrzehnte liegen, diese also gar nichts miteinander zu tun haben. Fehlt ja eigentlich nur noch die eingeritzte Jahreszahl "3312 v.Chr."
Der kleine Bogenschuetze vom Menhir und das andere Strichmaennchen sind Tatortbilder aus der Kupferzeit nach dem Leben, ganz klar! ;o). Aber nur wenn die Linien nachgezogen sind wie im Film gezeigt, sonst sind die garnicht aufzufinden, scheint mir, zumindest von nicht in dieser Richtung berbeiteten einfachen Fotos des Steines. Aber wenn es nur um Ideen fuer verkaeufliche Urzeitromane geht und nicht um die Wahrheitsfindung, schadet sowas eigentlich nicht besonders, und die Wahrheit zu finden sollte sehr schwierig werden, auch wenn sich die Wissenschaft weiterentwickelt.